Schwarzrock

Der Jesuit Paul Laforgue reist zu Beginn des 17. Jh. nach "Neufrankreich", einer französischen Kolonie in Nordamerika. Er soll in einem Gebiet, das von Huronen bewohnt wird, in einer Missionssiedlung aushelfen. Zur Seite gestellt wird ihm Daniel, ein junger Franzose, der sich in eine Indianerin verliebt hat. Beide Männer sprechen ein paar Indianerdialekte. Laforgue ist voller Ideale und für seinen Glauben zu sterben, erscheint ihm als größte Erfüllung. Das ungleiche Paar wird von einer Gruppe Algonkin begleitet. Mit Kanus macht sich die Gesellschaft auf den Weg. In der ersten Nacht hat einer der Häuptlinge einen beunruhigenden Traum. Er wähnt den Geistlichen von einem Dämon besessen und trachtet danach, ihn in der Wildnis allein zurückzulassen. Laforgue kommt physisch und psychisch täglich an seine Grenzen. Mit dem Verlust seiner Gewissheiten gerät er in eine tiefe Glaubenskrise. Ein Teil der Gemeinschaft fällt unterwegs in die Hände feindlicher Irokesen und muss um sein Leben fürchten. - Ureinwohner und Europäer blicken mit Verachtung aufeinander und halten jeweils ihre eigene Lebensweise für die einzig richtige. Der spannende Roman stellt die Kolonisation eines anderen Volkes in Frage und beleuchtet die unterschiedlichen Weltbilder. Der Diogenes Verlag hat den bereits 1987 auf Deutsch erschienenen Roman neu aufgelegt und den britischen Autor Julian Barnes um ein Nachwort gebeten. Wer sich von den Grausamkeiten der Geschichte nicht abschrecken lässt, wird mit einem spannenden und intelligenten Abenteuerroman belohnt. Für alle Bestände.