Hard Land

Der 15-jährige Sam lebt mit seinen Eltern in dem kleinen Ort Grady in Missouri. Seit sein bester Freund nach Kanada gezogen ist, hat er außerhalb der Schule kaum Kontakt zu Gleichaltrigen. Das Leben der Familie wird überschattet von der Erkrankung Hard Land der Mutter. Sie hat einen Hirntumor und Sam fürchtet, sie könne zu jenen 30 % Erkrankten gehören, die innerhalb von fünf Jahren daran sterben. Die Sommerferien stehen vor der Tür und Sam findet einen Job im örtlichen Kino. Dort eröffnet sich ihm eine neue Welt, er verliebt sich zum ersten Mal, schließt neue Freundschaften und stellt sich mutig so mancher Herausforderung. Für den Literaturunterricht im nächsten Schuljahr muss sich Sam mit dem Langgedicht "Hard Land" beschäftigen, geschrieben vom einzigen Dichter, den Grady je hervorgebracht hat. Darin geht es um das Erwachsenwerden eines 16-Jährigen. Manche der Gedichtzeilen berühren ihn stark und er hofft, die geheime Pointe des Gedichtes zu entdecken, was bisher nur wenigen Schülern gelungen ist. An seinem 16. Geburtstag passiert, was er schon lange befürchtet hat. Das kommende Jahr ist nicht einfach für den Heranwachsenden und lässt seine Persönlichkeit reifen. - Benedict Wells lässt seinen Protagonisten sehr natürlich und glaubhaft von seinen Erlebnissen und seiner Gefühlswelt erzählen und zieht die Leser/-innen damit in den Bann. Wells gelingt es auf elegante Weise, die Leichtigkeit eines langen Sommers mit der Schwere von Trauer und den Fragen, die sich Jugendlichen beim Erwachsenwerden stellen, auszubalancieren. Ein erfrischendes Leseerlebnis für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen, besonders empfehlenswert.

Gabriele Berberich

Gabriele Berberich

rezensiert für den Borromäusverein.

Hard Land

Hard Land

Benedict Wells
Diogenes (2021)

342 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 602932
ISBN 978-3-257-07148-1
9783257071481
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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Auszeichnung: Roman des Monats