Lebensgeister
Leonard Cohens Song "Lover, lover, lover" ist das Letzte, was Sayoko hört, bevor sie das Bewusstsein verliert, die Folge eines Autounfalls, bei dem ihr Lebenspartner Yoichi, ein Bildhauer und Künstler, ums Leben kommt. Sayoko überlebt, aber ihre Seele ist verletzt. Sie ist nicht mehr dieselbe Person wie vorher. Sie lebt äußerlich in der normalen Welt, aber innerlich befindet sie sich in einer Zwischenwelt, ausgelöst durch die Nahtoderfahrung während des Unfalls und die Trauer um ihren Freund. Sie nimmt Kontakt mit schon verstorbenen Wesen auf, wie ihrem Lieblingshund oder ihrem Großvater. Letzterer fordert sie auf, wieder ins Leben zurückzukehren. Sayoko beschließt, sich um den Nachlass ihres verstorbenen Freundes Yoichi zu kümmern. Ganz langsam, Schritt für Schritt setzt die Heilung ein, kämpft sich die junge Frau zurück ins Leben. Bezaubernder und anmutiger Roman über Leben und Tod und eine Welt, die jenseits unseres Verstandes liegt. Am Ende siegt die Hoffnung über Trauer und Schmerz. (Übers.: Thomas Eggenberg)
Christiane Kühr
rezensiert für den Borromäusverein.
Lebensgeister
Banana Yoshimoto
Diogenes (2016)
158 S.
kt.