Freiwillig nach Auschwitz

Witold Pilecki war Offizier des polnischen Heeres und einer der Gründer der polnischen Widerstandsbewegung gegen die deutsche Besetzung seiner Heimat. Bei einer Razzia ließ er sich absichtlich festnehmen in der Absicht, Kenntnisse über das Konzentrationslager Freiwillig nach Auschwitz aus dem Lager zu schmuggeln und unter den Häftlingen eine Widerstandsorganisation aufzubauen. Was er in drei Jahren als Häftling zu leiden hatte und an Sadismus, Mord und Totschlag an seinen Leidensgenossen durch Kapos und SS-Wächter erlebte, hat er schonungslos aufgeschrieben. Der Bericht ist auch deswegen besonders aufschlussreich, weil es hier nicht um die fabrikmäßige Ausrottung der Juden in den Gaskammern geht, sondern mehr um die unmenschliche Behandlung der Häftlinge bei ihren Arbeitseinsätzen. Es ist unglaublich, was einzelne Aufseher ihren Mitmenschen an Erniedrigungen und Qualen antaten. Pilecki gelang 1943 nach akribischen Vorbereitungen die Flucht. Er schloss sich erneut der polnischen Untergrundarmee an. Den Zweiten Weltkrieg überlebte er, wurde aber unter dem kommunistischen Regime Polens verhaftet und 1948 hingerichtet. - Sehr lesenswert.

Hans Niedermayer

Hans Niedermayer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Freiwillig nach Auschwitz

Freiwillig nach Auschwitz

Witold Pilecki
Orell Füssli (2013)

256 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 388812
ISBN 978-3-280-05511-3
9783280055113
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi, Ge
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