Der Mann, der Hunde liebte

Der kubanische Autor Leonardo Padura hat sich mit seinen melancholischen Kriminalromanen des Havanna-Quartetts auch bei uns eine Lesergemeinde erschrieben. Mit seinem neuen, episch breit angelegten Roman, begibt er sich jedoch auf ein ganz anderes Der Mann, der Hunde liebte Terrain. Er verwebt die Lebensgeschichten des russischen Revolutionärs Leo Trotzki mit der seines Mörders Ramón Mercader und erzählt auf diese Weise die Geschichte des 20. Jh. Von der russischen Revolution und Trotzkis Verbannung, dem Spanischen Bürgerkrieg und Stalins Anweisung zu Trotzkis Ermordung 1940 in Mexiko, bis nach Kuba, wo Trotzkis Mörder seine letzten Lebensjahre verbrachte, geht die literarische Reise. Es ist auch ein Buch über die Pervertierung der kommunistischen Idee und ein Dokument der Desillusionierung. Padura verpackt Zeitgeschichte in einen fesselnden, gut lesbaren Roman. Dabei versteht er sich allerdings nicht zuvorderst als Historiker, sondern nimmt sich durchaus die Freiheit des Romanciers, seine Interpretation der Ereignisse zu transportieren. Empfehlenswerte Lektüre für historisch interessierte Leser! (Übers.: Hans-Joachim Hartstein)

Marion Sedelmayer

Marion Sedelmayer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der Mann, der Hunde liebte

Der Mann, der Hunde liebte

Leonardo Padura
Unionsverl. (2011)

730 S.
fest geb.

MedienNr.: 344197
ISBN 978-3-293-00425-2
9783293004252
ca. 28,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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