Gold und Staub

Der vielfach preisgekrönte Autor wurde 1942 in der Mongolei geboren, siedelte 1962 in die DDR über und lebt bis heute abwechselnd in Deutschland und in der Mongolei. Seine zahlreichen Romane sind auf Deutsch abgefasst. Dies und seine Herkunft erklären Gold und Staub sicher die höchst eigenwillige und erfrischend bildhafte Diktion, aber auch die Wahl der Themen. So beabsichtigt der (weitgehend mit dem Autor deckungsgleiche) Ich-Erzähler, ein Häuptling des in der Mongolei ansässigen Tuwa-Volkes, einen versteppten Friedhof für die Geister der Vorfahren würdig zu gestalten und ihn mit Hunderttausenden von Bäumen zu begrünen. Sein Vorhaben kollidiert mit den Plänen einer jungen millionenschweren Inhaberin einer Goldexplorationsfirma, die im Altai-Gebirge Gold schürfen lassen will. Obwohl sie aufgrund ihrer diametral entgegengesetzten Interessen, Lebens- und Weltauffassung zu erbitterten Gegnern werden müssten, fühlen sich beide trotz des großen Altersunterschieds sofort auf geheimnisvolle Weise zu einander hingezogen als "eines Menschen zwei Gesichter" (256). Es gelingt dem alten Mann zwar, bei der geliebten jungen Frau Zweifel an ihrer materialistischen Lebenseinstellung zu säen, ihr Vorhaben gibt sie aber nicht auf. Aber kaum haben die Arbeiten begonnen, wird die junge Frau Opfer einer missglückten Sprengung. Eine Rache der "Erdmutter"? - Ein Roman, der zum Nachdenken anregt und auf unterhaltsame Art über Lebens- und Denkweise der mongolischen Nomadenvölker Auskunft gibt.

Gold und Staub

Gold und Staub

Galsan Tschinag
Unionsverl. (2012)

345 S.
fest geb.

MedienNr.: 367201
ISBN 978-3-293-00446-7
9783293004467
ca. 22,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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