Die Palme und der Stern
Lange Jahre hat Fernando, ein kubanischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, aus politischen Gründen im Exil gelebt. Jetzt kehrt er auf seine Heimatinsel zurück. Denn hier möchte er ein unbekanntes Manuskript des großen kubanischen Dichters Heredia finden. Und herausbekommen, wer ihn seinerzeit denunziert hat. - In seinem Roman verwebt Leonardo Padura drei Handlungsstränge: das Schicksal Fernandos, eine Autobiografie José Maria Heredias und die Geschichte der Freimaurerei auf Kuba. Doch sein Roman gerät zu viel mehr: Mit großem erzählerischen Geschick, viel Hintergrundwissen, einem faszinierenden Stil beschreibt Padura ein wichtiges Kapitel der politischen und kulturellen Geschichte Kubas. Mit seinem neuesten Werk zeigt der Autor, dass er zu den wichtigsten zeitgenössischen Autoren der gesamten Karibik gehört und durchaus in der großen Tradition der lateinamerikanischen Schriftsteller wie Carpentier oder Garcia Márques steht. Das ist wirklich erstklassige, anspruchsvolle Literatur, die noch dazu gut zu lesen ist. Wer das Land kennt, wird dieses Buch gerne lesen; wer sich noch nie intensiv mit Kuba beschäftigt hat, wird sich nach der Lektüre unweigerlich für die Karibikinsel interessieren. Für alle Bestände sehr zu empfehlen. (Übers.: Hans-Joachim Hartstein)
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Palme und der Stern
Leonardo Padura
Unionsverl. (2015)
457 S.
fest geb.