Brunnen der Vergangenheit

Der junge Armenier Wahram wächst zu Beginn des 20. Jh. in der damals ostanatolischen Stadt Van auf. Eines Tages entdeckt er im geheimnisvollen Keller des Hauses ein Versteck mit Schriften über Heilige und Schätze. Doch als er mit seiner geliebten Brunnen der Vergangenheit Großmutter darüber reden will, reagiert diese ganz anders als erwartet: Sie befiehlt ihm zu schweigen. So lernt Wahram, dass ein Armenier im Osmanischen Reich nicht alles sagen darf, vor allem da sich sein Vater gerade in politischen Verhandlungen mit Istanbul befindet. Zum Glück weiß seine Großmutter wirklich in jeder Situation Rat - doch eines kann auch sie nicht verhindern: Während des Ersten Weltkriegs werden die Armenier gezwungen, ihre Heimat zu verlassen: Der Todesmarsch beginnt ... - Der Autor ist Armenier und stammt selbst aus der Stadt Van. Nach der Vertreibung seiner Familie floh er 1923 nach Frankreich, wo er bis zu seinem Tod lebte. "Brunnen der Vergangenheit" gilt als einziges Werk über die armenische Tragödie aus armenischer Feder. Erschienen ist es bereits 1961, jetzt hat der Verlag es neu aufgelegt. Ein intensives, mitreißendes Buch, das leider aktueller ist denn je. Für historisch interessierte Leser/innen unbedingt zu empfehlen. (Übers.: Gerda von Uslar)

Tanja Bergold

Tanja Bergold

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Brunnen der Vergangenheit

Brunnen der Vergangenheit

Victor Gardon
Unionsverl. (2016)

Unionsverlag-Taschenbuch ; 741
492 S.
kt.

MedienNr.: 587770
ISBN 978-3-293-20741-7
9783293207417
ca. 18,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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