Die Münze von Akragas
Mit der Belagerung von Akragas, dem heutigen Agrigent, im Jahre 406 v. Chr. beginnt die Geschichte einer kleinen Münze mit scheinbar eigenem Willen. Viele Jahre später, im Italien des 19. Jahrhunderts, findet sie ein Bauer bei der Feldarbeit. Er schenkt sie einem angesehenen Arzt, der, als er erkennt, was er da bekommen hat, vor Aufregung vom Pferd fällt und sich ein Bein bricht. So treibt die Münze ihr Unwesen in der Geschichte, bis schließlich der italienische König eingreift. Die Geschichte hat "ihren Ursprung in einer Chronik ... oder auch einer Legende", die in der Familie Camilleri erzählt wird, wie der Autor am Ende anmerkt. Das Besondere am Buch ist die lockere und eingängige Erzählweise Camilleris. Er ist mit seinem Stil sehr nah an der Persönlichkeit der Figur und gibt ihr dadurch Charakter. Wie kaum ein anderer versteht er es, mit seinen schwungvollen Sätzen ein Schmunzeln auf die Lippen zu zaubern. Empfehlenswerte kurzweilige Unterhaltung. (Übers.: Annette Kopetzki)
Daisy Liebau
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Münze von Akragas
Andrea Camilleri
Nagel & Kimche (2012)
127 S.
fest geb.