Unter Heiligen
In dem kleinen Mormonen-Dorf Junction, irgendwo im Nirgendwo von Utah, ist es keine Seltenheit, dass Fremde auftauchen, die um Hilfe bitten. Ende 19. Jh. war die Glaubensgemeinschaft staatlicher Verfolgung ausgesetzt, da sie die verbotene Vielehe praktizierte. Aus diesem Grund ist es für Deborah keine Überraschung, als ein Fremder bei ihr anklopft und um Hilfe bittet. Doch es ist mitten im Winter, um diese Jahreszeit lassen die Deputys die Mormonen für gewöhnlich in Ruhe. Deborah entschließt sich wider besseres Wissen, dem Mann zu helfen. Diese Entscheidung löst eine Lawine an Schwierigkeiten aus, die das ganze Dorf hineinziehen wird. - Weisgarber bietet mit ihrem Buch einen interessanten, historischen Einblick in den Lebensalltag und die Überzeugungen der Mormonen. Die Story des Buches ist spannend, da bis zum Schluss nicht klar ist, ob die Menschen des Dorfes mit ihren Lügengeschichten davonkommen werden und ob Deborahs Mann zurückkehren wird. Allerdings weist das Buch einige erzählerische Längen auf, da sich der Großteil des Buches aus inneren Monologen der Protagonistin zusammensetzt, deren Gedanken sich manchmal im Kreis zu drehen scheinen. (Übers.: Kathrin Razum)
Anna Heinzle
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Unter Heiligen
Ann Weisgarber
Nagel & Kimche (2019)
349 S.
fest geb.