Böse Spiele

Der zwölfjährige Roberto Beltrami verbringt mit seinen Eltern, öfters auch nur mit dem Vater Carlo, Ferienwochen in einem kleinen Ort an einem Berghang oberhalb von Rovereto im Etschtal. Das Bergdorf bietet viele Möglichkeiten für Unternehmungen, Böse Spiele und Mattia aus dem Dorf ist im Laufe der Jahre zu Robertos bestem Freund geworden. Im Sommer 1981 muss Vater Carlo vorzeitig zurück nach Hause und die Jungen sind oft sich selbst überlassen. Mattias Mutter Rosa ist mehr mit ihrer Arbeit im Gasthof als mit der Aufsicht der Jungen beschäftigt. Sie unternehmen öfters kuriose und nicht immer ungefährliche Spiele, bei denen es um Mutproben und, wie sie meinen, Erwachsenenaktionen geht. Sie unterteilen ihre Welt in die der Kinder, die Anordnungen folgen, und in ihre Welt, die sich von der Kinderwelt unterscheidet. Als sie eine Wanderung auf einen auch für Erwachsene nicht ungefährlichen Berg unternehmen, kommt es zu einer Katastrophe ... - Der Autor beschreibt gekonnt die Versuche von größeren Kindern, wie sich das Erwachsenwerden anfühlt. Es ist eine Erzählung, die zum Nachdenken anregt. Flüssig und einfühlsam geschrieben. Die Protagonisten, vor allem Roberto, geben auch dem Leser lange eher Rätsel auf. Erst zum Schluss werden die Vorkommnisse am Berg entschlüsselt und die Geschichte bekommt einen nachvollziehbaren Hintergrund. Eine in Teilen etwas sperrige Erzählung, die aber mit zunehmender Dauer mehr und mehr einprägsam und auch unterhaltend wirkt. Sollte überall gut einsetzbar sein.

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Böse Spiele

Böse Spiele

Massimo Donati ; aus dem Italienischen von Monika Köpfer
Nagel & Kimche (2020)

430 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 602670
ISBN 978-3-312-01146-9
9783312011469
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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