Unsere eigene Weihnachtsgeschichte

Die kleine Mia weiß ziemlich genau, wie es an Weihnachten gewesen sein muss. Jedes Jahr, wenn das Weihnachtsfest näherkommt, spielt sie mit ihrem kleinen Bruder die Ereignisse von Bethlehem nach. Mia ist dann natürlich Maria, der kleine Jona darf Josef sein, und weil ein Esel für das Spiel sehr wichtig ist, sie aber keinen Esel haben, ist auch noch ihr Schäfchen mit dabei. So spielen beide die Herbergssuche nach, und sie sind jedes Mal traurig, wenn sie immer wieder abgewiesen zu werden. Manchmal, wenn Jona nicht weiter weiß, muss er die große Schwester um ein Stichwort bitten. Doch dann sind sie im Stall, das Kind wird geboren und der Stern strahlt hell. Und als die Hirten und Könige den Stall besucht haben und die Engelchöre singen und die beiden eifrigen Darsteller wirklich an alles gedacht haben, können sie zufrieden einschlafen. - Annette Langen erzählt ihre Weihnachtsgeschichte, indem sie den Betrachter einfach dem ganz lebensechten Spiel der Kinder zusehen lässt. Die beiden sind mit vollem Eifer bei der Sache und brauchen kaum Requisiten, um das Weihnachtswunder lebendig werden zu lassen. Die Illustrationen der niederländischen Bilderbuchkünstlerin Tolman zeigen eine weite, winterliche Landschaft, die den spielenden Kindern und mit ihnen dem Betrachter viel Raum für die eigene Vorstellungskraft lässt und die zum Glück weit weg ist von den glitzerbunten Märchenwelten, die man heute so oft in weihnachtlichen Bilderbüchern findet. - Ein warmherziges und gänzlich unsentimentales und absolut empfehlenswertes Bilderbuch, das auch nach mehrmaligem Anschauen nichts von seinem Reiz verliert.