Wolfi, der Hase
Familie Hase adoptiert einen kleinen Wolf, der in einem Körbchen vor ihrer Haustür ausgesetzt wurde. Während die Haseneltern dem Neuzugang völlig vorurteilsfrei begegnen und ihn von Herzen lieben, befürchtet Hasenmädchen Nora das Schlimmste: "Er wird uns alle auffressen", behauptet sie immer wieder. Ob es nun tatsächlich Angst ist oder doch nur uneingestandene Neidgefühle, Nora bleibt misstrauisch und weigert sich, mit dem neuen Bruder zu spielen. Doch der folgt Nora auf Schritt und Tritt, egal wie abweisend sie sich benimmt. Beim Einkauf im Gemüseladen treffen die beiden auf einen ziemlich hungrigen Bären, der es auf Wolfi abgesehen hat. Das bringt die Wende. Nora ist empört, denn niemand darf einfach kommen und ein Familienmitglied auffressen. Die kleine Häsin lässt so lange nicht locker, bis der Bär entnervt den Schauplatz seiner Niederlage verlässt. Für die Stiefgeschwister gibt es natürlich ein Happy End. Denn es ist wirklich ganz egal, woher man kommt, wichtig ist, zusammenzuhalten und aufeinander achtzugeben. - Eine wunderbare Geschichte über Anderssein, Vorurteile und Freundschaft mit sehr effektvollen, an Linolschnitte erinnernden Zeichnungen, die die sehr zögerliche Annäherung zwischen den so unterschiedlichen Protagonisten genauso treffend illustrieren wie die dramatischen Szenen zwischen Hasenmädchen Nora und dem Bären.
Angelika Rockenbach
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Wolfi, der Hase
geschrieben von Ame Dyckman. Ill. von Zachariah OHora
NordSüd (2016)
[16] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4