Europa
Der Literaturwissenschaftler Jürgen Wertheimer legt eine umfangreiche Geschichte der Kulturen Europas vor. Er ist der Ansicht, dass die EU Sozial- und Wirtschaftsaspekte zu sehr betont und darüber die Kraft des kulturellen Ausdrucks
der Menschen zur Integration in Vielfalt vergessen habe. Trotz seines Umfangs ist es, wie er selbst schreibt keine vollständige Geschichte, sondern eine subjektive Sicht auf den kulturellen Aspekt dieses doch so heterogenen Kontinents. Dabei bewegt er sich chronologisch durch die Zeit beginnend bei Europas Vorgeschichte, die in Griechenland und Vorderasien lag mit der Geschichte Alexander des Großen und des Trojanischen Krieges. Eine zweite Wurzel Europas sieht der Autor im Land, in dem die Bibel entstand und damit Entstehungsort für die christlich-abendländischen Werte war. Wertheimer führt seine Geschichte bis zur Gegenwart der EU, die in einer Wertekrise ist, weil sie nicht weiß, wofür sie eigentlich steht. In die Abfolge der Kulturgeschichte hat der Verfasser Essays zu allgemeinen Aspekten europäischer Kultur eingeflochten. - Ein umfangreiches Kompendium, das zum Entdecken der Einflüsse der Literatur, der Geschichten und Mythen auf die Historie Europas einlädt.

Helmut Lenz
rezensiert für den Borromäusverein.

Europa
Jürgen Wertheimer
Penguin Verlag (2020)
574, [48] Seiten : Illustrationen (überwiegend farbig), Karten
fest geb.
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