Das Flüstern der Bäume

Jake Greenwood arbeitet im Jahr 2038 auf Greenwood Island vor der Westküste Kanadas. Die Welt ist durch das große Welken eine andere geworden, es gibt nahezu keine Wälder mehr; Staubstürme toben über dem Festland; eine neue Form der Tuberkulose Das Flüstern der Bäume grassiert unter den Menschen. Die Insel ist mit ihrem Primärwald daher ein Touristenmagnet. Eines Tages stellt sie fest, dass auch Bäume auf der Insel Anzeichen des großen Welkens zeigen. Sie empfiehlt ihrem Vorgesetzten, die Bäume sofort fällen zu lassen, um Schlimmeres zu verhüten - doch er lehnt das ab, weil er um Millioneneinnahmen aus den Eintrittsgeldern fürchtet. Dass Jake den gleichen Nachnamen trägt wie die Insel, hält sie für Zufall. Dass es vielleicht doch kein Zufall ist, erfährt sie durch ein Tagebuch und einen Besuch ihres Ex-Freundes, der für eine Anwaltskanzlei ungeklärte Erbschaften untersucht. Jake vertieft sich in das Tagebuch, das vermutlich ihre Urgroßmutter geschrieben hat. Damit beginnt eine Reise zurück in die Familiengeschichte, die wie die Jahresringe eines Baumes Schicht für Schicht erzählt wird. Sie nimmt ihren Anfang mit den letzten Stunden von Jakes Vater, der an den Folgen eines Arbeitsunfalls gestorben ist, und reicht bis zu jenem Moment, an dem der Junge, der später Harris Greenwood genannt werden wird, bei einem Zugunglück aus dem Waggon geschleudert wurde. - Einfühlsam und realistisch beschreibt der Kanadier Michael Christie seine Figuren, deren Konflikte und immer wieder deren Unfähigkeit, einander zu vertrauen und von sich zu erzählen. Ein lesenswerter Schmöker, der aktuelle Themen verarbeitet.

Adelgundis Hovestadt

Adelgundis Hovestadt

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Flüstern der Bäume

Das Flüstern der Bäume

Michael Christie ; aus dem Englischen von Stephan Kleiner
Penguin Verlag (2020)

559 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 601024
ISBN 978-3-328-60079-4
9783328600794
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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