Henry

Die 12-jährige Henriette, genannt Henry, hat es satt, ständig von ihrer wohlsituierten Mutter Marion gegängelt und kontrolliert zu werden. Sie möchten ausbrechen aus dem wohlbehüteten und wohlhabenden Leben in Berlin-Wilmersdorf. Wo bleiben die Henry Abenteuer am Beginn zum Erwachsenwerden? Als nach einer Einkaufstour Henry auf der Rückbank des neuen BMWs ihrer Mutter schläft und dieser einen Moment vor dem Haus unbeobachtet ist, wird der teure Wagen samt Henry kurzerhand entwendet. Sven, der unfreiwillige Entführer, hat sich zu dieser Kurzschlusshandlung hinreißen lassen, als er den tollen Wagen unabgeschlossen nach einem frustigen Tag entdeckt hat. Am liebsten hätte Sven die mittlerweile aufgewachte nervige Henriette an der nächsten Ampel rausgeworfen, doch diese bequatscht den jungen Mann, sie mitzunehmen, um ihr Einblick in sein so ganz anderes Leben in Berlin-Wedding zu gewähren. Gemeinsam mit Svens Freundin Nadja beginnt ein Versteckspiel vor der Polizei und dem Zugriff der Eltern. Die drei unterschiedlichen Protagonisten wachsen an dieser ungewöhnlichen Fluchtkonstellation auf Zeit, befruchten einander mit ihren Gefühlen und Lebenseinstellungen und werden reifer auf dem Weg in ein erfülltes Leben. - Witzige Idee und interessantes Setting der Geschichte, die aber manchmal zu schwarz-weiß polarisiert, insbesondere vom überheblichen Städter auf die Dorfbevölkerung. Das Romandebüt des jungen Filmemachers hat dennoch hohen Unterhaltungswert.

Karin Steinfeld-Bartelt

Karin Steinfeld-Bartelt

rezensiert für den Borromäusverein.

Henry

Henry

Florian Gottschick
Penguin Verlag (2021)

317 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 606008
ISBN 978-3-328-60148-7
9783328601487
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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