Ich Weltkind
Über Gabriele Münter ist schon einiges geschrieben worden, meist in Verbindung zu ihrem Lebensgefährten Wassily Kandinsky. Ihre Lebensgemeinschaft hat nur 14 Jahre gedauert, keine Relation zu einem langen 85-jährigen Leben. Die vorliegende Biografie lässt sie aus dem Schatten ihres Malerkollegen und Geliebten heraustreten. Sie rückt ihre künstlerische Bedeutung zurecht und stellt sie als eine emanzipierte mutige Frau dar, die ihren eigenen Weg nicht nur in ihrer Kunst gegangen ist. Sie selbst bezeichnete sich als Weltkind, eine Weltbürgerin also, weltzugewandt und weltoffen. So war sie zeitlebens neugierig, ist viel gereist und hat eine Fülle von Bildern und Fotografien hinterlassen. - Der Autorin ist ein interessantes Frauenporträt gelungen und ein Stück Zeitgeschichte, das wohl vor allem kunsthistorisch Interessierte ansprechen wird.
Christiane Kühr
rezensiert für den Borromäusverein.
Ich Weltkind
Gudrun Schury
Aufbau (2012)
328, [16] S. : Ill. (überw. farb.)
fest geb.