Kaddisch für mein Schtetl

Der Autor wurde 1929 in dem kleinen jüdischen Städtchen Jonava geboren, in dem auch sein autobiografischer Roman spielt. Kanowitsch erzählt zunächst die Geschichte seiner Eltern. Sein Vater Schlejmke und seine Mutter Chanke heiraten gegen den Willen Kaddisch für mein Schtetl von Schlejmkes Mutter, die ihre neue Schwiegertochter aber bald zu schätzen lernt. Nach einer Fehlgeburt kommt schließlich Grigori auf die Welt. Von hier an, im zweiten Teil, wird die Geschichte in der Ich-Form erzählt, und der Charakter einer Autobiografie tritt deutlicher hervor. Die Einwohner des Schtetls werden mit einer gewissen Nachsicht gezeichnet, ein wenig auch mit der Melancholie, mit der man sich an eine verloren gegangene Welt erinnert, an seine Kindheit und Jugend. Kanowitsch's Familienroman schildert das Leben in Jonava, die Alltagssorgen der Menschen, ihre Ängste, ihre Zweifel und die persönlichen Glücksmomente, bis der Zweite Weltkrieg dem ärmlichen, aber beschaulichen Leben ein Ende bereitet. (Übers.: Ganna-Maria Braungardt)

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Kaddisch für mein Schtetl

Kaddisch für mein Schtetl

Grigori Kanowitsch
Aufbau (2015)

509 S.
fest geb.

MedienNr.: 584020
ISBN 978-3-351-03610-2
9783351036102
ca. 24,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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