Weiß
Ich muss vorwegnehmen, dass diese Rezension eigentlich eher eine Liebeserklärung ist. Und zwar an Han Kang. Ich habe bisher jedes Buch der koreanischen Autorin sehnsüchtig erwartet und verschlungen, und jedes Mal hat sie mich bei der Lektüre überrascht und gefordert. Ihr neues Buch "Weiß" ist kein Roman, es ist ein Kunstwerk. Dessen Gestaltung, die Aufmachung, die Typographie und die Bilder werden noch durch eine reale Ausstellung "White Thread" flankiert (bis 7.1. in Berlin). Es ist eine zarte, fast ätherische Erzählung, die viel Raum lässt und sehr persönlich anmutet: Es geht um Verlust, Tod und Trauer, und um Erinnerung als unzerstörbares Band zwischen uns. - Für Fans von Han Kang ein Muss, für alle anderen vielleicht als Einstiegslektüre etwas verstörend.
Carolin Ahrabian
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Weiß
Han Kang ; aus dem Koreanischen von Ki-Hyang Lee
aufbau (2020)
151 Seiten : Illustrationen
fest geb.