Zehn Tage im Februar

Eine junge Frau kommt nach Hause und findet eine Notiz ihres Lebensgefährten. Er ist nach immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen für zehn Tage aus dem gemeinsamen Eigenheim ausgezogen. Gerade hat die Berlinale begonnen und die Frau ist beruflich Zehn Tage im Februar mit den Filmfestspielen beschäftigt. Premieren, Kinofilme, Schauspieler - das ist ihre Welt. Viele berühmte Schauspieler hat sie schon interviewt. So auch Jane Campion, die Regisseurin des Filmes "Das Piano", der sie sich seither sehr nahe fühlt. Als Jane Campion zur Berlinale kommt und von der jungen Frau erwartungsvoll interviewt wird, wird klar, dass Jane keinerlei Erinnerung an sie hat. Trotzdem trifft sie unbewusst bei der jungen Frau ins Schwarze mit ihrer Aussage: "Wir wollen egoistisch und selbstbezogen sein und suchen doch Verbindung". Die junge Frau beginnt, über ihr geordnetes Leben nachzudenken. Auch die unkonventionellen beruflichen Anfänge mit der damals engen Freundin Marianne kommen ihr in den Sinn. Mit Marianne hat sie eine herrlich freie und ungebundene Zeit erlebt, bis sich diese für ein Leben mit Mann und Kind entschieden hat. Am Ende stellt sich die Frage, welches Leben ihr selbst gerecht wird. - Heike-Melba Fendel entwirft zehn Tage im Leben einer selbstbewussten Frau, die an einem Scheideweg steht. Die Frau bleibt namenlos, ihr Partner wird im Buch nur als "der Mann" bezeichnet. Die Protagonisten bleiben dem Leser daher fremd. Beim Lesen sind Kenntnisse über Kinofilme und Schauspieler vorteilhaft. Für literarisch anspruchsvolle Leser/innen.

Gabriele Berberich

Gabriele Berberich

rezensiert für den Borromäusverein.

Zehn Tage im Februar

Zehn Tage im Februar

Heike-Melba Fendel
Blumenbar (2017)

205 S.
fest geb.

MedienNr.: 589163
ISBN 978-3-351-05037-5
9783351050375
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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