Milchzähne
Skalde und ihre Mutter Edith leben in einer besonderen Welt: Kein Fremder kann sie betreten, alle Wege oder Brücken zur Außenwelt wurden zerstört. Die Gemeinschaft versorgt sich selbst, die Sonne bekommen die Menschen kaum zu Gesicht, da die Gegend von Wäldern bedeckt und meist nebelverhangen ist. Jeder Eindringling von außen gilt als Bedrohung und wird verfolgt. Da trifft Skalde eines Tages ein Kind mit feuerroten Haaren und nimmt es trotz aller Gefahren mit nach Hause. Sie will sich den strengen Regeln nicht mehr beugen. Das bleibt nicht unbemerkt - und auf einmal ist das Leben der kleinen Familie in Gefahr ... - Die Berlinerin Helene Bukowski, Jahrgang 1993, fasziniert mit ihrem ersten Roman. Wie ein Märchen entführt die Geschichte in eine andere Welt, fremd und doch vertraut, gefährlich und doch voller Hoffnung. Mit Spannung verfolgt der Leser, wie die Stimmung zwischen Skalde und ihrer Mutter kippt, als sie den ersten Milchzahn verliert. Im weiteren Verlauf folgt ein Aufbegehren des jungen Mädchens gegen herrschende Regeln, enge Korsette und die Erwachsenen. Eine tolle junge Autorin, deren Roman man in jeden Bestand aufnehmen sollte.
Tanja Bergold
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Milchzähne
Helene Bukowski
Blumenbar-Verl. (2019)
222 S.
fest geb.