Das Baby ist meins
Nachdem er wegen Untreue bei seiner Freundin rausgeflogen ist, sucht Bambi eine neue Schlafstelle, was angesichts der Ausgangsbeschränkungen durch Corona nicht leicht ist. Ihm bleibt nur, im heruntergekommenen Haus seiner Tante, deren Mann jüngst verstorben ist, Unterschlupf zu suchen. Dort trifft er zu seiner Überraschung auch auf ein Baby und eine junge Frau, angeblich das Kindermädchen, mit der er bereits ein kurzes Verhältnis hatte. Beide Frauen behaupten, das Baby sei ihr eigenes, und sie liefern sich erbitterte Kämpfe, sodass Bambi die Versorgung des Babys übernimmt, was normalerweise nicht seiner Natur entspricht. Mit erfrischender Leichtigkeit und Witz gibt die Autorin einen Einblick in die Befindlichkeit der jungen Generation in Nigeria, in der immer noch patriarchalische Strukturen herrschen. Nach ihrem erfolgreichen Erstlingswerk "Meine Schwester, die Serienmörderin" (BP/mp 20/655) ein weiterer lesenswerter Roman. Breit empfohlen.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Baby ist meins
Oyinkan Braithwaite ; aus dem Englischen von Yasemin Dinçer
Blumenbar (2021)
125 Seiten
fest geb.