Beute
Ein Mann wurde aus einem fahrenden Zug geworfen. Der Fall führt die Kapstadter Ermittler Griessel und Cupido schon bald in die Untiefen korrupter Behörden bis hin zum (nicht minder korrupten) Präsidenten. Zeitgleich bereitet sich ein Attentäter darauf vor, eben diesen Präsidenten zu ermorden. - Wie üblich bei Deon Meyer ist die Thrillerhandlung nur eine der Komponenten, die seine Geschichten bei den Fans so beliebt machen. Wie schon in den bisherigen Bänden (zuletzt "Cobra", BP/mp 14/960) geht es auch hier wieder um viel mehr, nämlich um Südafrika, die Heimat Meyers. Kaum ein anderer (zumindest Thriller-) Autor versteht es derzeit besser, die Zerrissenheit dieses Landes zwischen immer noch nicht verheilten Apartheid-Wunden und aktuellen gesellschaftlichen Problemen zu schildern, und das Ganze auch noch mit einem durchaus überzeugenden Thriller-Plot zu versehen. Daher kann auch dieser Band aus der Griessel-Reihe voll und ganz empfohlen werden. Eine Kenntnis der Vorgänger ist nicht nötig, wird aber vermutlich nach der Lektüre vielfach nachgeholt ...
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Beute
Deon Meyer ; aus dem Afrikaans von Stefanie Schäfer
rütten & loening (2020)
443 Seiten
fest geb.