Liberty Bell
Ernesto und seine Kumpel finden in einer abgelegenen Wildnis ein allein lebendes Mädchen. Während in Ernesto Beschützerinstinkte erwachen und er immer mehr der Faszination des Mädchens erliegt, will ein anderer aus der Sensation Kapital schlagen und veröffentlicht Bilder. Liberty Bell, so nennt sie sich selber, wird in die Zivilisation gezerrt, was sie zunächst hoffnungslos überfordert. Gleichzeitig wird ein alter Mann brutal ermordet und ein anderer hat einen seltsamen Unfall. Ernesto kümmert sich um Liberty Bell und kommt dem schrecklichen Geheimnis ihrer Herkunft auf die Spur, das auch ihn in den Strudel der Ereignisse reißt. - Von der ersten bis zur letzten Seite nimmt das Buch gefangen. Vielfältige Erzähl- und Handlungsstränge verwebt die Autorin zu einem stimmigen Ganzen: eine zarte Liebesgeschichte, ein knallharter Thriller und die Frage nach Sinn und Wert der Zivilisation im Vergleich zu einem Leben in und mit der Natur. Zunächst verwirrt die Fülle an Namen und Beziehungen der Figuren untereinander. Bald jedoch kristallisieren sich einige Charaktere heraus, die sehr differenziert gezeichnet werden. - Für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen eine fesselnde Lektüre. Schon für kleine Bestände empfehlenswert.
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Liberty Bell
Johanna Rosen
Arena (2013)
375 S.
fest geb.