Vergiss mein nicht!
"Was ist, wenn?" ist die Frage, die Addie Colemans Leben schon immer begleitet. Denn sie verfügt über die Gabe, in die Zukunft blicken zu können und auf diese Weise all ihre Handlungen genau auf ihre Folgen hin ausloten zu können. Nun steht sie jedoch dank dieser Gabe vor einer schwierigen Entscheidung: Ihre Eltern lassen sich scheiden und Addie untersucht, was ihr widerfahren wird, wenn sie entweder in ihrer bekannten Welt bei ihrer Mutter bleibt oder mit ihrem Vater in die Welt der Normalsterblichen geht. Beide Lebenswege scheinen zunächst reizvoll, doch ihre Vision endet für sie stets in einem tragischen Ende: Entweder sie gewinnt die Liebe ihres Lebens, riskiert dafür aber den Tod von Menschen, oder sie versucht diese zu retten und wird dafür mit einem gebrochenen Herzen zurückbleiben. Für welchen Weg nur soll sie sich entscheiden? - Die Protagonisten sind lebhaft und sympathisch gezeichnet, die Lebenswelten plastisch dargestellt. Nur der Bruch zwischen Gegenwart und den Zukunftsmodellen, die Addie auslotet, geschieht so unmittelbar, dass man zunächst etwas verwirrt ist. Beide Erzählstränge sind dicht und temporeich erzählt, und vor allem das Ende offenbart eine spannende Wende. (Übers.: Anne Markus)
Sonja Schmid
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Vergiss mein nicht!
Kasie West
Arena (2013)
341 S.
kt.