Ich kannte kein Limit

Sascha erzählt von seinem Leben und wie er in eine massive Sucht abrutschte. Schwieriges Familienleben mit Entfremdung der Eltern und deren permanentem Streiten, schwierige Schulzeit, unerwiderte Liebe, falsche Freunde - es gibt viele Punkte, die Ich kannte kein Limit schief liefen in Saschas Kindheit und Jugend. Er erzählt dies in relativ abgeklärtem Ton, auf erstaunlichem Reflexionsniveau, fast schon unbeteiligt, ohne jedoch "den Umständen" die Schuld zuzuschieben. Genau analysiert er sich und seine Trinkgewohnheiten und ist sich der Gefahren wohl bewusst; aber völlig "trocken" zu leben zieht er nie in Betracht und an dieser Stelle legt er dann doch sucht-typisches Beschönigen an den Tag. Sehr eindrucksvoll und selbstkritisch beschreibt er, wie er lange Zeit unglücklich verliebt war, alle Annäherungsversuche scheitern und sein Verhalten schon an Stalking grenzt. Ebenso genau analysiert er die seltsame "Freundschaft" zu Dennis, der ihm mit der Veröffentlichung eines Partytermins einen Schlag versetzt, und später dann zu Niklas, der zum Alkohol mit weiteren Drogen experimentiert und der bei einem Horrortrip fast wahnsinnig wird. - Einerseits schonungslose und sehr reflektierte Analyse des Lebens am Limit, andererseits keineswegs eine Abkehr vom Alkohol im Glauben, die richtige Dosis zu kennen. - Für problembewusste Leser und Leserinnen.

Astrid Frey

Astrid Frey

rezensiert für den Borromäusverein.

Ich kannte kein Limit

Ich kannte kein Limit

Sascha K.. In Zusammenarbeit mit T. A. Wegberg
Arena (2014)

152 S.
kt.

MedienNr.: 407201
ISBN 978-3-401-60002-4
9783401600024
ca. 9,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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