Zwei Tage, zwei Nächte und die Wahrheit über Seifenblasen
Nick und Aino sind auf der Flucht. Nick ins Irgendwo, um seinen Schulden zu entkommen, Aino in ein Schweigekloster, um ihrer vermeintlichen Schuld am Tod ihres Bruders zu entfliehen. Nick redet viel, Aino hat ihre Sprache aufgegeben, aber sie denkt viel nach über Sprache, über Nick, über ihren Schmerz. Und beide teilen abwechselnd ihre Empfindungen dem Leser mit. Dabei geht es um große Themen wie das Leben mit der Last einer ungeheuren Schuld, um Leben mit der Gewissheit von Liebe und darum, beides in Einklang zu bringen. Nick repräsentiert den eher unbekümmerten Jungen, der seine Sehnsucht nach Liebe durch die Beziehung zu Aino entdeckt. Und Aino repräsentiert eine zu früh mit unfassbarer Schuld konfrontierte Jugendliche, die sich erst durch die Beziehung mit Nick erlaubt, Freude wiederzuentdecken. Das ist ein spannendes Konstrukt, bei dem allerdings gelegentlich die Seelenschau überstrapaziert wird. Darum für versierte Leser/innen.
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Zwei Tage, zwei Nächte und die Wahrheit über Seifenblasen
Angela Mohr
Arena (2016)
310 S.
kt.