Ava und der Junge in Schwarz-Weiß
Statt in den Urlaub nach Schweden reist Ava mit ihrer Mutter in ein kleines Dorf im Alten Land. Sie müssen für eine Weile Oma versorgen, die sich den Arm gebrochen hat. Schnell stellt sich heraus, dass das nur die Spitze des Problem-Eisberges ist. Mit einer Menge unbezahlter Rechnungen und einem maroden Gebäude, in dem schon lange keine Filme mehr laufen, drohen Schließung und Pfändung des "Titania-Palastes". Mit Horst, einem seltsamen Verehrer, der immer wieder aus dem 50er-Jahre-Film heraussteigt, und Frans, der bei seinem Opa die Ferien verbringt, setzt Ava alles daran, das Kino zu retten. Zwar wird der nostalgische Kino-Abend ein voller Erfolg, aber ob das reicht? Und dann ist da noch die entscheidende Sache: in wen hat sich Ava verliebt? - Wenn Jugendliche der 50er-Jahre auf moderne Teenager treffen, sind nicht nur sprachliche Missverständnisse, Staunen über den technischen Fortschritt und die Unbefangenheit, selbst über intime Dinge offen zu reden, angesagt. Das Motiv der Zeitreise ist von dem Mutter-Tochter-Autorengespann mit originellen Einfällen und witzigen Details erzählt. Einige zähe Stellen nehmen der Handlung nur wenig von ihrem Reiz. Und nicht nur die Fortschritte im 21. Jahrhundert kommen zur Sprache, sondern auch die Unfähigkeit, sich entscheiden zu können. - Prima Lesefutter nicht nur für Film-Freaks und Nostalgieliebhaberinnen.
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Ava und der Junge in Schwarz-Weiß
Stefanie Gerstenberger ; Marta Martin
Arena (2018)
383 S. : Ill.
fest geb.