So beschissen schön ist nur das Leben

Der siebzehnjährige Andrew Bradley lebt in einem vergessenen Teil des Roanoak Hospitals. Vergessen wurde auch er, während seine Eltern und seine Schwester dort nach einem von ihm verschuldeten Verkehrsunfall starben. Drew hilft in der Notaufnahme oder bei der Essensausgabe und kümmert sich um die Jugendlichen auf der Krebsstation. Die Arbeit im Krankenhaus hilft ihm ebenso wie das Comic-Zeichnen dabei, sich vor seiner Vergangenheit, seiner Schuld und dem Tod zu verstecken. Bis eines Tages Rusty in die Notaufnahme eingeliefert wird, ein Junge, der angeblich angezündet wurde, weil er homosexuell ist. Drew fühlt sich zu dem Brandopfer hingezogen, baut eine Verbindung auf und sieht darin eine Hoffnung auf ein Leben außerhalb des Krankenhauses. - Hutchinsons Jugendroman geht unter die Haut. Um das Trauma des Verlustes seiner ganzen Familie zu verarbeiten, zeichnet Drew mit Hingabe an einem Comic über "Patient F.", einen Superhelden, der von Widersachern gequält wird und in der Zeit reist, um seine Familie zu schützen. Die teils makaber gezeichnete Graphic Novel fließt auf 32 Seiten in die Handlung ein und spiegelt Drews Entwicklungsprozess, die von Elisabeth Kübler-Ross beschriebenen 5 Trauerphasen wider. Während die Geschichte vor sich hinplätschert, durchlebt der Protagonist eine drastische Entwicklung von Leugnung und Zorn über Verhandlung und Depression bis hin zu Akzeptanz, die den Leser gefühlsmäßig nicht unbeeindruckt lässt. - Aufwühlend und sicher nichts für empfindliche Leser, aber dennoch ein Buch, das die Themen Tod, Trauer, Schuld und Traumabewältigung gut nahebringt. Für ältere Jugendliche geeignet. (Übers.: Ulrike Köbele)