Der Junge, der Träume schenkte
Christmas Luminita, der mit seiner Mutter Cetta aus Süditalien nach New York gekommen ist, wächst in einem von Armut und Kriminalität beherrschten Milieu heran. Mit dreizehn Jahren gründet er seine eigene Gang, die Diamond Dogs. Dabei bleibt er stets auf der Seite der Guten, immer nach dem Motto seiner Mutter handelnd, man müsse nur ein richtiger Amerikaner werden, dann könne man alles erreichen. Und der American Dream wird wahr für ihn! Zunächst verbreitet er seine Geschichten aus dem Gangstermilieu in einer illegalen Radiostation, später wird er Scriptwriter fürs Theater. - Einige das Prostituierten- und Kriminellenmilieu charakterisierende Darstellungen von Sex und Gewalt mögen den Roman für zarte Gemüter schwer verdaulich machen. Autor Di Fulvio, der bei Andrea Camilleri Dramaturgie studiert hat, legt einem Filmproduzenten die Worte in den Mund, das Publikum "will auch Blut, es will das Leben, es will Bösewichte als Helden ... denn immer gibt es auch eine Schattenseite. Entscheidend ist, dass am Ende das Licht triumphiert" (664). Und damit hat Di Fulvio eine Poetik zu seinem eigenen Roman gegeben, der zugleich ein spannender Künstlerroman, ein Bildungsroman und eine dramatische Liebesgeschichte ist. Sehr empfehlenswert! (Übers.: Petra Knoch)
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Junge, der Träume schenkte
Luca Di Fulvio
Bastei Lübbe (2012)
Bastei-Lübbe-Taschenbuch ; 16061
781 S. : Ill.
kt.