Das zweite Leben des Señor Castro
Spanien im Frühsommer 1977, die ersten freien Wahlen nach dem Ende des Franco-Regimes stehen bevor. Das Land befindet sich im Umbruch. Da kündigt Rogelio Castro völlig überraschend seinen Besuch in seinem Heimatdorf an. Alle hielten ihn für tot: 1936 von Franquisten erschossen, zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder. Er überlebte jedoch und es gelang ihm die Flucht. Rogelio hat inzwischen in Kolumbien sein Glück gefunden. Zwanzig Jahre lang hielt er im Geheimen Kontakt zu seiner Schwester. Jetzt ist er plötzlich wieder da und versetzt die Dorfbewohner in Aufruhr. Was will er? Plant er einen Rachefeldzug? - Sierra i Fabra beschreibt in ruhiger Manier den Aufruhr, den das Ende der Franco-Herrschaft in das Leben der Menschen im Dorf bringt. Alle Gewissheiten sind dahin. Die einen sehen ihre Machtposition schwinden, die anderen schütteln die Bedrückung ab. Für historisch interessierte Leser empfehlenswert. (Übers.: Sabine Giersberg)
Marion Sedelmayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das zweite Leben des Señor Castro
Jordi Sierra i Fabra
Bastei-Lübbe-Taschenbuch-Verl. (2018)
Bastei-Lübbe-Taschenbuch ; 17766
432 S.
kt.