Tiefes Grab
Nach erfolgreichen Jahren in der Softwarebranche hat sich Martin Reese zur Ruhe gesetzt und widmet sich nun ganz seiner Familie und einem ungewöhnlichen Hobby: Er findet lang vermisste Opfer von Serienkillern, gräbt sie aus und führt so der Polizei anonym deren Unfähigkeit vor Augen. Aus der Sicht Martins erzählt, wird sein Tun als gute Tat gegenüber den Familien der Opfer dargestellt. Eine gute Tat, die im Falle seiner eigenen Familie noch nicht geschehen ist: Seine Frau trauert bereits viele Jahre um ihre ermordete Schwester, die nie gefunden wurde. Doch ist Martin wirklich so uneigennützig wie er sich sieht? Hat nicht auch er ein dunkles Geheimnis? Detective Sandra Whittal und ihr Partner Chris Gabriel sind entschlossen, dem "Finder" auf die Spur zu kommen und weitere Morde zu verhindern. Die anfängliche Spannung, die durch die ungewöhnliche Sicht der Ereignisse ausgelöst wird, lässt sich leider nicht durch den ganzen Thriller halten, auch wenn die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Der Debütroman von Nathan Ripley, der sich bisher als Journalist, Literaturkritiker und Sachbuchautor in Toronto hervorgetan hat, ist durchschnittliches Lesefutter für Thrillerfans.
Barbara Dorn
rezensiert für den Borromäusverein.
Tiefes Grab
Nathan Ripley ; aus dem kanadischen Englisch von Stefan Hohner
Bastei Lübbe Taschenbuch (2019)
Bastei Lübbe Taschenbuch ; Band 17834
476 Seiten
kt.