Das Todesspiel

Handlungsort ist ein Landsitz, auf dem sich acht einander nur bedingt kennende Personen zu einem Wochenende versammeln. Der Hausherr schlägt als Unterhaltung das - damals womöglich wirklich beliebte - Mörderspiel vor. Demnach steckt sein Butler Das Todesspiel einem der Gäste einen Zettel zu, die ihn zum Täter bestimmt. Ausgehen des Lichtes und ein Gongschlag sollen die "Vollendung" der Tat anzeigen, deren Hergang dann die Gesellschaft entwirren und den Mörder entlarven muss. Die Zeichen werden gegeben, doch als man sich im Salon versammeln will, liegt dort die erdolchte Leiche eines Gastes. Scotland Yard tritt in Person von Roderick Alleyn in Aktion. Akribisch lässt er Fingerabdrücke sammeln, verhört alle Anwesenden und durchsucht ihre Zimmer auf Indizien. Der Kreis der möglichen Täter wird immer kleiner. - Ein typischer Whodunnit-Krimi im dazugehörigen typischen Milieu. Wie bei vielen Storys aus dem frühen 20. Jh. ist die Szenerie kammerspielartig aufgebaut, weil die Personen an einem Ort gebunden sind und ein Einwirken oder ein Täter von außerhalb nahezu ausscheiden. Indizien und Reaktion sind folglich das einzige Mittel mit dem der Ermittler Licht ins Dunkel bringen kann. Der Roman verzichtet innerhalb der laufenden Handlung fast zur Gänze auf Persönliches aus dem Leben des Inspectors. Dafür hat die Autorin seine Entstehungsgeschichte als Vorwort vorangestellt. Ein Genuss für alle, die Action nicht als die Quintessenz von Spannung ansehen.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Todesspiel

Das Todesspiel

Ngaio Marsh ; aus dem Englischen von Holger Hanowell
Lübbe (2019)

236 Seiten
kt.

MedienNr.: 927156
ISBN 978-3-404-17891-9
9783404178919
ca. 10,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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