Totenwinter

Tuva Moodyson lebt seit einigen Jahren in der Kleinstadt Garvik. Eigentlich mag sie die endlos langen Winter, die Kälte und vor allem die Umgebung mit den dichten Wäldern nicht. Und die Kleinstadt bietet nun wirklich kaum Abwechslung. Aber die Arbeit Totenwinter für das örtliche Wochenblatt und die Kolleg/-innen mag sie. Und da gibt es noch Tammy, die einen Kiosk bewirtschaftet; die bisexuelle Tuva ist ihr mehr als eine Freundin. Als sie Zeugin des Selbstmordes des Firmenchefs der Fabrik wird, sieht sie es als Teil ihrer Arbeit an, sich én detail um die Hintergründe zu kümmern für eine gute Geschichte für die Zeitung. Ihre Recherchen - auch bei den Angestellten und Arbeitern, vor allem beim Hausmeister - zeigen eine Inhaber-Familie, die durch mehrere Katastrophen im Laufe der Jahre zutiefst verstört ist. Als in den Tagen nach dem Tod des Inhabers weitere Leichen gefunden werden, wird es im Ort durch kolportierte Unwahrheiten über die Todesumstände fast panisch ... - Nach "Totenstille" ist dies nun der zweite Roman um die gehörlose Reporterin Tuva Moodyson, die ständig mit den Spezialhörgeräten und den verschiedenen Schichten Kleidung kämpft. Der englische Autor lebt in Schweden in einem abgelegenen Haus. Die Schilderungen von Land und Leuten in Schweden nehmen breiten Raum ein. Zwar ist die bildhafte Sprache an sich bemerkenswert; zeitweilig ist die Geschichte aber nicht so recht stringent, im Mittelteil eher langweilig. Hier wäre etwas weniger mehr gewesen. Insgesamt ein Krimi mit interessanten und gut beschriebenen Protagonisten, gut einsetzbar.

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Totenwinter

Totenwinter

Will Dean ; aus dem Englischen von Sabine Schilasky
lübbe (2020)

494 Seiten
kt.

MedienNr.: 960010
ISBN 978-3-404-18323-4
9783404183234
ca. 11,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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