Talleyrand
Entgegen der französischen Sichtweise, die Talleyrands bewegtes Leben großenteils negativ beurteilt, versucht der Autor, die moralische Seite außer Acht lassend, das politische Denken und Handeln des französischen Bischofs und Ministers zu erfassen. In der schwierigen Epoche der sozialen und politischen Umbrüche erkennt er in dessen taktischen Wendungen - Talleyrand diente der Kirche, der Revolution, dem Direktorium, Napoleon, den Bourbonen und Louis Philippe - eine Grundhaltung, die stets darauf abzielt, Frankreich zu nützen und vor Schaden zu bewahren. Unter dieser Prämisse ist dem Autor, trotz einiger Ungereimtheiten (S. 111 und S. 114 Begegnung mit Napoleon) eine hervorragende, sehr empfehlenswerte Biografie gelungen, die Talleyrands taktisches Geschick ins rechte Licht rückt. - Für historisch Interessierte sehr zu empfehlen.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Talleyrand
Johannes Willms
Beck (2011)
384 S. : Ill.
fest geb.