Die Mechanik des Himmels
Kostja wächst in einer Gegend östlich von Moskau auf. Die Winter sind lang, die Flüsse zugefroren bis März und der kurze Sommer geprägt von Ruß und Schwärmen von Moskitos. Mit elf Jahren ertaubt Kostja nach einer Scharlacherkrankung fast ganz. Er lebt fortan in einer stillen Welt, beobachtet den Sternenhimmel und studiert Physikbücher, bis sich die Welt um ihn herum in geometrische Muster auflöst. Mit 16 Jahren baut er sich ein Hörrohr und konstruiert Modelle, mit welchen sich physikalische Gesetze nachweisen lassen. Die Lektüre von Jules Vernes Roman "Von der Erde zum Mond" beeindruckt ihn nachhaltig. - Der englische Autor Tom Bullough beleuchtet schlaglichtartig die Entwicklung des "kleinen Vogels", wie ihn seine Mutter liebevoll nennt, hin zum Mathematik- und Astronomielehrer. Die gewählte Innenperspektive Konstantins bringt dessen (wegen der Taubheit) leicht verschobene Wahrnehmung großartig zur Geltung. Für alle Leser, die sich schon für Daniel Kehlmanns "Vermessung der Welt" begeisterten. (Übers.: Thomas Melle)
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Mechanik des Himmels
Tom Bullough
Beck
227 S.
fest geb.