Wenn Eulen schrein

Während Bob nach der Arbeit missgelaunt in seine Familie zurückkehrt, ist seine Frau Amy mit dem Haushalt und ihren vier Kindern völlig überfordert. Oft geraten die Eltern oder der Vater mit den Kindern in Streit. Als die Kinder wieder einmal trotz Wenn Eulen schrein des elterlichen Verbots bei der Müllgrube nach einem Schatz suchen, fällt Francy in die Grube und verbrennt vor den Augen ihrer Geschwister Daphne, Toby und Chicks. Traumatisiert reagiert Toby mit epileptischen Anfällen und bleibt sein Leben lang jemand, mit dem man Mitleid hat, aber nichts zu tun haben will. Daphne muss in eine Heilanstalt, in der die psychisch Kranken ohne Rücksicht auf ihre Gefühle zu funktionstüchtigen Mitgliedern der Gesellschaft umerzogen werden, notfalls auch mit Gewalt. Chicks kann als Einzige ein so genanntes normales Leben führen. In poetischer Sprache führt Frame den Leser/innen die sehr differenziert und vernünftig denkenden Charaktere ihres Romans vor, auch die als verrückt geltenden. Die Gedanken ihrer Figuren lassen eine Handlung entstehen, die zugleich ein Porträt der neuseeländischen Gesellschaft der Anfang der sechziger Jahre ist. Trotz der ersten Publikation 1961 immer noch lesenswert. (Übers.: Ruth Malchow, neu bearb. von Karen Nölle)

Adelgundis Hovestadt

Adelgundis Hovestadt

rezensiert für den Borromäusverein.

Wenn Eulen schrein

Wenn Eulen schrein

Janet Frame
Beck (2012)

286 S.
fest geb.

MedienNr.: 359366
ISBN 978-3-406-63001-9
9783406630019
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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