Karl Friedrich Schinkel
Eine Biografie hat es schwer, wenn es von der Persönlichkeit, die im Fokus steht, nur wenige Äußerungen über sich selbst gibt, Urteile von Zeitgenossen rar sind und nicht einmal ernsthafte Konkurrenten und damit irgendwelche Intrigen existierten. Der berühmteste deutsche Architekt Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) war eine solche Persönlichkeit, die anscheinend in allen Phasen ihres Lebens, das ohne Eskapaden auskam, konstant blieb und fast vollständig hinter ihren Werken zurücktritt. So kann der Autor keinen "kurzweiligen Anekdotenschatz" bieten, sondern nur die durchgängig kühnen Ideen des Künstlers anhand von dessen Bauten aufdecken. Dabei scheint dann auch der Mensch Schinkel durch, der "sein Leben lang nur an einem Gebäude gebaut [hat]: dem preußischen Staatsgebäude", wie das Fazit lautet. Das gut lesbare Buch wendet sich damit zwangsläufig an einen engeren Kreis, den von Architekturinteressierten.
Lothar Altmann
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Karl Friedrich Schinkel
Jörg Trempler
Beck (2012)
220, [16] S. : zahlr. Ill. (z.T. farb.), Kt.
fest geb.