Die Schönheit ist eine Linie

Werner Hofmann (1928-2013), der langjährige Leiter der Hamburger Kunsthalle, hinterließ bei seinem Tod ein laut Verlagsangaben nahezu abgeschlossenes Manuskript, das sich dem Phänomen der Linie widmet. Das nun aus dem Nachlass herausgegebene Werk Die Schönheit ist eine Linie ist keine eigentliche Kunst-, eher eine Ideengeschichte; es ist ein Durchgang durch verschiedene künstlerische bzw. kulturgeschichtliche Ansätze in dreizehn Kapiteln. Wir lesen mehrfach etwas über William Hogarth, setzen uns mit der minoischen Kultur oder Friedensreich Hundertwasser, aber natürlich auch mit Wassily Kandinsky oder Paul Klee auseinander. Um das alles mit Genuss wie Gewinn aufnehmen zu können, sind gewisse Vorkenntnisse vonnöten oder zumindest hilfreich. So kommt das Motiv der Schlange, das im kirchlichen Kontext beispielsweise besonderes Interesse wecken würde, zwar ausdrücklich im Vorwort, anschließend aber nur mehr kursorisch vor. Hier, aber auch an manch anderen Punkten hätte der Autor wohl noch die eine oder andere Überarbeitungsstufe ansetzen können. Das muss allerdings Spekulation bleiben. In der vorliegenden Form ist es nur entsprechend vorgebildeten Lesern zu empfehlen.

Walter Zahner

Walter Zahner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Schönheit ist eine Linie

Die Schönheit ist eine Linie

Werner Hofmann
Beck (2014)

223 S. : zahlr. Ill. (z.T. farb.)
fest geb.

MedienNr.: 577747
ISBN 978-3-406-64490-0
9783406644900
ca. 29,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ku
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