Die neue Weltliteratur und ihre großen Erzähler
Vertreibung, Entwurzlung und Ablehnung sind Erfahrungen, die all jene Menschen machen müssen, die aus ihrer Heimat vertrieben werden und an ihrem Zufluchtsort zunächst auf Ablehnung und Ausgrenzung stoßen. Ihre erschütternden Erfahrungen des Heimatverlusts, Nicht-Willkommen-Seins und der Gewöhnung an eine neue, fremde Sprache schlagen bei zahlreichen emigrierten Autoren in eine enorme literarische Produktivität um, wie z.B. Salman Rushdie und V. S. Naipaul. - Sigrid Löffler hat die Werke von rund fünfzig Autoren mit Migrationshintergrund gesichtet. Dazu gehören Salman Rushdie, V.S. Naipaul, J. M. Coetzee, Doris Lessing, Michael Ondaatje, Hanif Kureishi, Chinua Achebe, Ken Saro-Wiwa, Aleksandar Hemon und Gary Shteyngart. Löffler betont ausdrücklich, dass es sich dabei nur um eine Auswahl handeln kann. Sie ist der Ansicht, dass diese "Literatur ohne festen Wohnsitz" in Deutschland bislang zu wenig wahrgenommen wurde, oft aufgrund fehlender deutscher Übersetzungen. Sie hat mit diesem erhellenden Buch sicherlich dazu beigetragen, Leser zu motivieren, sich auf Entdeckungsreise auf diesen noch recht jungen literarischen Kontinent der Migrationsliteratur zu begeben. Gern empfohlen.
Birgit Fromme
rezensiert für den Borromäusverein.
Die neue Weltliteratur und ihre großen Erzähler
Sigrid Löffler
Beck (2014)
343 S.
fest geb.