Meine geliebte Welt

Mit Sonia Sotomayor arbeitet erstmals eine Frau mit lateinamerikanischen Wurzeln als Richterin am Obersten Gerichtshof der USA. Ihre Autobiografie ist auch für Leser relevant, die kein spezielles Interesse an den US-Verfassungsorganen haben. Die Autorin Meine geliebte Welt beschreibt nämlich unprätentiös und auf einnehmende Weise die Geschichte einer Frau, der es trotz widriger Lebensumstände gelingt, sich selbst zu finden und für andere einzusetzen. Sotomayors Eltern emigrierten in den 1940er Jahren aus Puerto Rico nach New York. Die Großfamilie hatte ein kompliziertes inneres Gefüge, bot aber gleichzeitig Schutz und Zusammenhalt. Der Vater starb früh an seiner Alkoholsucht, zur Mutter hatte die Autorin lange Zeit ein angespanntes Verhältnis. Sonia erkrankte als Achtjährige an Diabetes Typ I, was damals einer geringen Lebenserwartung gleichkam. Ihr Bildungsweg führte über katholische Privatschulen mithilfe von leistungsbezogenen Stipendien direkt an erstklassige Universitäten. Die Autorin reflektiert darüber, wie sie im Gegensatz zu einigen Weggefährten zunächst überleben und danach das Leben erfolgreich gestalten konnte. Sie betont, wie wichtig es ist, sich als Teil einer Gemeinschaft zu begreifen und aus der Beziehung zu anderen Menschen Kraft zu schöpfen. Als bedeutender letzter Schritt kommt dann die Bereitschaft, sich selbst in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. - Allen Büchereien uneingeschränkt empfohlen.

Thomas Völkner

Thomas Völkner

rezensiert für den Borromäusverein.

Meine geliebte Welt

Meine geliebte Welt

Sonia Sotomayor
Beck (2014)

333, [16] S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 397732
ISBN 978-3-406-65947-8
9783406659478
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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