Kurier der Erinnerung

"Sein Leben war ein Meisterstück an Mut, Integrität und Humanismus", so urteilt Elie Wiesel über Jan Karski, dessen Mission das Erzählen der nationalsozialistischen Verbrechen im besetzten Polen war. Sein "Bericht an die Welt" (BP/mp 11/563), noch Kurier der Erinnerung während des Krieges verfasst, erschien 2011 erstmals auf Deutsch und stieß auf großes Interesse. Nun liegt die erste deutsche Biografie über den mutigen Untergrundkämpfer vor, der später von sich sagte, er habe vergeblich versucht, den Holocaust zu stoppen. Als Kurier zwischen polnischem Untergrundstaat und Exilregierung in London erhielt er auch Zugang zum britischen Außenminister Eden und dem amerikanischen Präsidenten Roosevelt, denen er 1943 das Unvorstellbare der systematischen Judenvernichtung in den Ghettos und Todeslagern aus eigener Anschauung detailliert vor Augen führen konnte. - Die gut lesbare Biografie bettet das aufregende Leben des Protagonisten in den historischen Kontext ein, sodass ein plastisches Bild des polnischen und jüdischen Widerstands entsteht. Auch die Jahre nach 1945 und die Universitätskarriere Karskis in den USA finden Berücksichtigung. - Wo der "Bericht an die Welt" auf Interesse gestoßen ist, kann die Biografie ebenfalls ihre Leser finden.

Johann Book

Johann Book

rezensiert für den Borromäusverein.

Kurier der Erinnerung

Kurier der Erinnerung

Marta Kijowska
Beck (2014)

382 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 577750
ISBN 978-3-406-66073-3
9783406660733
ca. 24,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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