Die Pille und ich
In den 60er Jahren galt die Pille als Tabu und ihre Einnahme verschwieg frau lieber. Dann wurde sie zum Symbol sexueller Befreiung und gilt heute bei jungen Mädchen als Garant für samtige Haut, größere Brüste und eine schlanke Figur. Die Nebenwirkungen sind vielen Anwenderinnen unklar. Die Autorin zeichnet den Weg der Pille von den Anfängen bis zur Gegenwart mit etlichen O-Tönen der jeweils von der Pillenfrage betroffenen Frauen nach. Dabei ist ein Buch entstanden, das nebenbei auch den Wandel im Umgang mit Sexualität und veränderte Rollenbilder beleuchtet. Auch die medizinischen Aspekte kommen nicht zu kurz und zuletzt widmet sich Wegner noch einem Diskurs über eine mögliche Pille für den Mann. Insgesamt ein überraschend leicht und angenehm zu lesendes Werk, das durch die Berichte von Zeitzeugen lebendig wird und ein spannendes Porträt dieses besonderen Medikaments liefert.
Nicole Schuster
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Pille und ich
Katrin Wegner
Beck (2015)
Beck Paperback ; 6215
203 S.
kt.