Auf den Spuren der Indoeuropäer
Harald Haarmann ist ein weltweit anerkannter Sprachwissenschaftler. Sein anspruchsvolles Buch ist nicht gerade leichte Kost. Wer sich allerdings Zeit und Konzentration für die sorgsame Lektüre nimmt, dem eröffnet sich eine eigene Sprach-Welt: Seit über 3000 Jahren werden unterschiedliche indoeuropäische Sprachen mit komplexen Verbindungen von Indien über Persien bis nach Europa gesprochen. Verbunden werden linguistische Befunde mit spannenden archäologischen Erkenntnissen sowie aktuellen humangenetischen Forschungsergebnissen. Die Stränge, die hier gekonnt zusammen geknüpft werden, reichen von der Urheimat in der südrussischen Steppe über die Apennin-Halbinsel über diverse europäische Sprachkreise bis nach Westchina. Ein wissenschaftliches Werk, das faszinieren kann, Horizonte eröffnet, Zusammenhänge dokumentiert und viel Energie auch vom fachlich vorgebildeten Leser voraussetzt. Für diesen sicherlich ein linguistischer Hochgenuss!
Daniel Trutwin
rezensiert für den Borromäusverein.
Auf den Spuren der Indoeuropäer
Harald Haarmann
Beck (2016)
Beck Paperback ; 6229
368 S. : Ill., Kt.
fest geb.