Parker
Parker hat seine besten Zeiten eindeutig hinter sich, als er in Norddeutschland ankommt, um ein Coachingseminar zu geben. Einst gefeierter Bestsellerautor und Mitarbeiter in Obamas Wahlkampfteam hat sein Ruhm nun so deutlich nachgelassen, dass er es noch nicht einmal schafft, mit gültiger Kreditkarte im Hotel einzuchecken. Das Angebot eines aufstrebenden norddeutschen Politikers, der sich anschickt, die deutsche Version von Obama zu werden, kommt ihm da sehr gelegen. Doch hinter der strahlenden Polit-Fassade lauert ein typischer Provinz-Abgrund, der Parker, selbst Getriebener und voller dunkler Brüche in der Biografie, fast zu verschlingen droht ... - Matthias Göritz hat einen Politthriller geschrieben, der zu fesseln vermag und durch seine mitunter verstörende Aktualität in den Bezügen zur deutschen Politik mitreißen kann. Leider wird das Buch, das zunächst als Strategie- und Taktik-Studie á la "House of Cards" daherkommt, dann am Ende doch zu einer Sex-and-Crime-Schmonzette mit Happy End, was eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Dennoch ein lesenswertes Buch!
Michael Ziemons
rezensiert für den Borromäusverein.
Parker
Matthias Göritz
Beck (2018)
298 S.
fest geb.