Schau mir in die Augen, Dürer!

Die Kunsthistorikerin widmet sich grundlegenden Aspekten zum Verständnis der Alten Meister. Anhand von Meisterwerken des 14. bis 18. Jh. werden Fragen erörtert, die bei manchem Museumsbesucher beim Gang durch die Sammlungen aufgekommen sein mögen. Schau mir in die Augen, Dürer! Daraus ergibt sich ein umfassendes und informatives Bild zur Kunst dieser Epochen. Der Schwerpunkt liegt auf den Highlights deutscher Museumssammlungen - Rubens, Dürer, Rogier van der Weyden und etwa ein weiteres Dutzend Künstler. Dargeboten sind die Kapitel in knapper Form mit anschaulichen Abbildungen der Werke. Kurze Sätze und ansprechende Gestaltung mit atmosphärischen Einblicken in die vertretenen Museen machen das Buch zu einem Hingucker. Der praktische Nutzen geht jedoch kaum über kunsthistorische Allgemeinplätze hinaus. Weder ist das Buch handlich genug, um vor Ort konsultiert zu werden, noch trägt es im Eingehen auf die Fragen zu einer vertiefenden Auseinandersetzung mit den Werken bei. Manche Fragen werden nur unzureichend beantwortet, etwa die nach der Bedeutung der Marienfarbe Blau, andere Antworten bleiben an zwar wichtigen, jedoch bloß wissenschaftlich faktischen Details hängen und lassen Zusammenhang zu Rezeptionsgeschichte oder Ikonografie vermissen. Dem Schaulustigen, der unbedarft Antworten sucht, macht das Buch Lust und gibt Information. Damit ist die Lektüre des Buches eine Vorstufe zum ambitionierten Museumsgänger, der vor Ort oft vorzügliche Informationsmaterialien zu den vorgestellten Bildern findet.

Helmut Krebs

Helmut Krebs

rezensiert für den Borromäusverein.

Schau mir in die Augen, Dürer!

Schau mir in die Augen, Dürer!

erklärt von Susanna Partsch
Beck

296 S. : zahlr. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 593579
ISBN 978-3-406-71206-7
9783406712067
ca. 28,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ku
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