Denn sie sterben jung

Als der Patriarch einer wohlhabenden mexikanischen Familie entführt wird, ändert sich für die Angehörigen alles. Spätestens als das Familienoberhaupt in Einzelteilen zurückgeschickt wird, sieht sich die restliche Familie ebenfalls in Gefahr. Die eng vernetzte Familie trennt sich und flieht in verschiedene Teile der Welt. Antonio Ruiz-Camacho gibt in acht Kurzgeschichten einen Einblick in die weitere Entwicklung. Er beschreibt ihren Schmerz und ihre Versuche, neu anzufangen. - Bei dem Roman handelt es sich um Fiktion, dennoch steht die Tragödie und der daraus resultierende Zerfall der Familie stellvertretend für eine brutale Realität in Mexiko. In den einzelnen Geschichten wird den jeweiligen Familienmitgliedern viel Raum gegeben. Kinder, Enkel, die heimliche Geliebte und Bedienstete werden individuell gezeichnet und erlangen ein eigenes Gesicht. Die Texte sind sehr vielschichtig und in poesievoller Sprache gestaltet. Die gefühlvollen, teils lustigen und teils berührenden Texte lassen den Leser in die Welt der Familie und ihrer Tragödie eintauchen. (Übers.: Johann Christoph Maass)