Beim Schrei des Falken

In seinem ersten Krimi (Wer die Hunde weckt, 2017, in BP/mp nicht bespr.) schickte Achim Zons seinen Protagonisten, den Journalisten David Jakubowicz, in ein Krisengebiet, Afghanistan, und ließ ihn in Hongkong zurück. Hier knüpft der zweite an: Jakubowicz hat im Gefängnis einen syrischen Häftling kennengelernt - einen sanften Mann, der von Baschar al Assads Schergen gefoltert wurde. Als Jakubowicz nach seiner Haft dessen Familie in Damaskus besucht, wird er Zeuge der Ermordung eines Mitglieds der syrischen Opposition. Das und seine Bekanntschaft zu einem Fotografen mit dem Decknamen Caesar rücken ihn später in den Fokus des BND. Mehr soll nicht verraten werden, doch alles läuft hinaus auf die eine Frage, die sich nicht nur ein Reporter stellen muss: zusehen und berichten oder eingreifen? Tötet man den Diktator, um unglaubliches Leid zu verhindern? Zons prangert in seinem Buch Assads Verbrechen an, verpackt in einem spannenden Thriller. Empfohlen für alle Bestände.