Die Marschallin

Die Autorin erzählt in ihrem biografischen Roman die Geschichte ihrer Großmutter Zora und deren Folgen bis in die Gegenwart. Slowenien zur Zeit des Ersten Weltkriegs: Zora lernt ihren Ehemann, einen Professor für Radiologie, kennen und zieht mit Die Marschallin ihm ins italienische Bari. Obwohl sie in gehobenen bürgerlichen Verhältnissen leben, sind sie Anhänger des Kommunismus und kämpfen gegen das Regime Mussolinis. Zora ist gleichzeitig eine glühende Anhängerin Titos, und sie und ihr Mann unterstützen dessen Kampf, ja retten sogar dessen Leben. Dann kommt es 1948 zu einem politisch bedingten Mord, der das gesamte Familienleben nachhaltig beeinträchtigt. Der zweite, kürzere Teil des Romans, der 1980 spielt, besteht aus dem desillusionierten, verbitterten Rückblick der alten Zora, die nach Slowenien zurückgekehrt ist, während ihr dementer Ehemann in einem Pflegeheim in Bari lebt. Zora macht den Mord, der eher unglücklich passiert ist, als Grund aus dafür, dass das Schicksal der Familie sich so negativ weiterentwickelt hat. - Zora del Buono vermag fesselnd und authentisch zu erzählen. Ihr Roman ist nicht nur die Geschichte einer Familie, sie erzählt damit gleichzeitig das Schicksal einer ganzen Epoche.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Marschallin

Die Marschallin

Zora del Buono
C.H.Beck (2020)

381 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 957617
ISBN 978-3-406-75482-1
9783406754821
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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