Sexismus

Sexismus ist nicht einfach Fehlverhalten einzelner Personen, sondern bis heute tief verwurzelt und allgegenwärtig in Gesellschaft und Kultur, und selbst aufgeklärte Individuen sind manchmal noch gefangen in entsprechenden Denk- und Verhaltensmustern Sexismus - so sieht es Susan Arndt. Eigene Sexismus-Erfahrungen vom Aufwachsen in der DDR bis heute als vierfache Mutter mit Professur für Englische Literatur- und Kulturwissenschaft fließen in das ansonsten weitgehend als wissenschaftliche Arbeit konzipierte Buch ein. Eine weitere zentrale These ist, dass die Einteilung der Geschlechter in "Mann" und "Frau" eine Konstruktion zur Schaffung und Erhaltung von Macht sei, da biologisch viele Zwischenkonstellationen und somit fließende Übergänge existieren. Ausführlich dargestellt werden Gesellschafts-, Geistes- und Rechtsgeschichte in Bezug auf Geschlechterdiskriminierung (auch von inter-, trans- und nicht heterosexuell Orientierten), Begriffe und Definitionen werden ausgeleuchtet, Sprache analysiert und bisweilen seziert. Behandelt werden auch Einflussfaktoren wie ethnische oder soziale Herkunft. Einsetzbar in ausgebauten Beständen als detailreicher, nirgends ins Polemische abgleitender Diskussionsbeitrag für akademisch vorgebildete Leser/-innen. Siehe auch Schaik: Wahrheit über Eva, in diesem Heft.

Monika Graf

Monika Graf

rezensiert für den Borromäusverein.

Sexismus

Sexismus

Susan Arndt
C.H.Beck (2020)

416 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 602582
ISBN 978-3-406-75797-6
9783406757976
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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